Engagiert für eine gelungene Integration internationaler Fachkräfte

„Die Integration von internationalen Fachkräften in unser Haus ist ein komplexer und wichtiger Prozess“, sagt Maria Süß. Sie betreut als Mitarbeiterin der Personalabteilung die Rekrutierung, Berufsanerkennung und Integration internationaler Fachkräfte und fungiert als Ansprechpartnerin für alle Stellen innerhalb und außerhalb des Klinikums. „Die Fachkräfte haben alle ein abgeschlossenes Hochschulstudium und oft jahrelange Berufserfahrung im Heimatland, müssen diese Qualifikation aber erst einmal anerkennen lassen, sich an ein anderes Gesundheitssystem, ein neues Land und an eine neue Sprache gewöhnen. Und bei diesen Herausforderungen wollen wir sie unterstützen“, erklärt Süß.

Sie betreut die Fachkräfte bereits vor der Einreise nach Deutschland, zum Beispiel bei der Beantragung des Visums. Vor Ort unterstützt sie dann bei der Anmeldung auf dem Einwohnermeldeamt, bei der Eröffnung eines Bankkontos, der Anmeldung bei einer Krankenkasse oder bei der Anmeldung der Kinder im Kindergarten oder Schule und bei allen aufkommenden Fragen. Die Integration auf kultureller und persönlicher Ebene spielt neben der fachlichen Anerkennung und Einarbeitung in das deutsche Gesundheitssystem eine besondere Rolle. Einmal im Monat trifft sie sich mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen und bespricht die Fortschritte im Anerkennungsprozess und der Integration. Zusätzlich erhalten sie regelmäßig eine Art Newsletter zum Leben und Arbeiten bei uns, mit Themen wie Arztsuche, Feiertagen, der Wohnungssuche, Leben in Deutschland und in Chemnitz oder zu kulturellen Feinheiten, zum Beispiel über Umgangssprache oder den sächsischen Dialekt: „Die internationalen Fachkräfte lernen leider in keinem Deutschkurs umgangssprachliche oder sächsische Begriffe und wissen dann hier anfangs nicht was mit „Schieber“, „Kannste mal“ oder „Euja“ gemeint ist. Aber mit der Zeit lernen sie immer mehr dazu. Im Bildungszentrum bieten wir auch Kulturschulungen für alle Mitarbeitenden des Klinikums an. Es gibt zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr bemühen, dass sie Anschluss finden und sie mit viel Geduld bestens in ihre Teams integrieren. Und natürlich theoretisches und praktischen Wissen vermitteln. Die Integration und Einarbeitung erfordert insgesamt mehr Zeit – und wir müssen diesen Kolleginnen und Kollegen diese Zeit auch geben“, so Süß.

Es ist uns ein ganz besonderes Anliegen, den internationalen Kolleginnen und Kollegen eine langfristige Perspektive an unserem Haus zu bieten. Denn wir brauchen sie für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Seit Sommer 2021 rekrutieren wir gezielt Fachkräfte aus dem Ausland. Seitdem konnten 15 Mitarbeitende erfolgreich anerkannt werden. Weiter belegen 28 Fachkräfte aus acht Nationen einen einjährigen Anpassungskurs in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege/Generalistische Pflege, Hebammenwesen, Operationstechnische Assistenz und Anästhesietechnische Assistenz an unserem Haus. Dieser Kurs ist nötig, um in Deutschland als vollwertige Fachkraft in Gesundheitsfachberufen tätig sein zu dürfen.