CAR-T-Zell-Therapie

Personalisierte Tumortherapie mit körpereigenen Zellen

Die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie hat 2023 die CAR-T-Zell-Therapie eingeführt. Damit ist sie neben den Universitätskliniken in Dresden und Leipzig der dritte Standort in Sachsen, welcher diese innovative Immuntherapie für Patienten mit bestimmten Formen von Blut- und Lymphdrüsenkrebs (einschließlich Multiplem Myelom) anbietet. Bei der maßgeschneiderten Behandlung werden patienteneigene Abwehrzellen entnommen, genetisch modifiziert und wieder in die Blutbahn gebracht. Im Körper werden diese Zellen dann aktiviert, damit sie die Krebszellen erkennen und vernichten können.

Die CAR-T-Zell-Therapie kommt aktuell bei therapieresistenten Blut- und Lymphdrüsenkrebserkrankungen und nach umfangreicher Vortherapie zum Einsatz, wenn eine Heilung durch bislang etablierte Chemo- und Immuntherapien nicht mehr möglich erscheint. Das neue Verfahren wird nur in hochspezialisierten Einrichtungen durchgeführt, welche einen aufwändigen Antrags- und Prüfprozess durchlaufen haben und die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erfüllen. Dazu zählen neben strukturellen Anforderungen vor allem langjährige Erfahrung mit den zu behandelnden Erkrankungen sowie Fachkompetenz im Bereich der Zelltherapie.
 

Das Immunsystem – Problem und auch Lösungsansatz bei Krebserkrankungen

Das Immunsystem – ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Blutzellen, Substanzen und Signalwegen – schützt uns zum Beispiel tagtäglich vor Infektionen mit Pilzen, Bakterien oder Viren. Wenn es aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies auf der einen Seite zu Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Krebserkrankungen führen. Auf der anderen Seite kann das Immunsystem aber auch gezielt für die Behandlung von Krankheiten genutzt werden, darunter auch für die Therapie von Krebserkrankungen.

Im Vergleich zur klassischen Chemotherapie sind diese Immuntherapien dabei zielgerichteter und erkennen bestimmte Oberflächenmerkmale krankheitsauslösender Zellen. Ein Beispiel für den Erfolg der Immuntherapien ist die CAR-T-Zell-Therapie. Dabei werden Patientinnen und Patienten mit nicht auf die Vortherapien ansprechenden hämatologischen Erkrankungen wie dem Multiplen Myelom, der akuten lymphatischen Leukämie und bestimmten B-Zell-Lymphomen T-Zellen entnommen und anschließend mit einem Chimären Antigenrezeptor (CAR) im Labor gentechnisch modifiziert.

Dadurch werden diese Abwehrzellen wieder aktivierbar und können bestimmte Zielstrukturen auf Krebszellen direkt erkennen und zerstören. Mittlerweile sind sechs verschiedene CAR-T-Zell-Produkte in Europa zugelassen, welche auch alle am Klinikum Chemnitz in der Klinik für Innere Medizin III angewendet werden. Seit der Einführung der CAR-T-Zell-Therapie am Klinikum im Jahr 2023 wurden bislang über 20 Patientinnen und Patienten behandelt. Diese aufwendige und neue Therapieform hat das Therapieergebnis deutlich verbessert, auch wenn die aufwändige und kostenintensive Herstellung der Produkte noch weiteren Optimierungsbedarf erfordern. Auch hier beteiligen sich das Klinikum Chemnitz und die Klinik für Innere Medizin III an Forschungsprogrammen. Gemeinsam mit verschiedenen akademischen und klinischen Kooperationspartnern in Sachsen wie der TU Dresden, dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI in Leipzig und dem Universitätsklinikum Leipzig wird die Optimierung und Entwicklung neuer Zell- und Immuntherapien im Zukunftscluster SaxoCell des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erforscht, um die Behandlungsoptionen für Patientinnen und Patienten mit hämato-onkologischen Erkrankungen weiter zu verbessern.

Ansprechpartner:

PD Dr. med. Mathias Hänel
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin III

PD Dr. med. Stephan Fricke
Oberarzt der Klinik für Innere Medizin III

Kontakt:

Telefon: 0371 333-44500
Fax: 0371 333-44502
E-Mail: cart-zellen@skc.de

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