Hartmann-Brunnen wird wieder aufgebaut - Klinikum unterstützt Engagement
| Datum: Donnerstag, den 17.07.2025 um 11:44 Uhr
Gute Nachrichten für Fans und Freunde des Hartmann-Brunnens: Das beliebte Wasserspiel des Chemnitzer Formgestalters Horst Hartmann wird wieder aufgebaut. Möglich wird dies durch die Initiative des Chemnitzer Unternehmers Jörg Meinel und einer Reihe von kunstinteressierten engagierten Chemnitzer Bürgern, die dieses Projekt gemeinsam mit dem Klinikum Chemnitz umsetzen wollen. Der Maximalversorger beteiligt sich mit 5.000 Euro an den Sanierungskosten.
Im Sommer 1982 wurde das markante Wasserspiel am damaligen Bezirkskrankenhaus Karl-Marx-Stadt in Betrieb genommen. Bei der Anlage, zu der ein Kiesbett von zehn mal zwölf Metern gehört, handelt es sich um einen Kreislauf: Das Wasser versickert im Kies, um dann wieder nach oben in die Edelstahlteller gepumpt zu werden. Mit Beginn der Bauarbeiten für den heutigen Gottfried-O.-H.-Naumann-Bau im Jahr 2018 musste das gesamte Ensemble weichen. Der Plan war immer, es an geeigneter Stelle wieder aufzubauen. „Doch das gestaltet sich auf dem Klinikum-Gelände als sehr schwierig, da bei allen Entscheidungen und Projekten unsere originäre Arbeit – die medizinische Versorgung von Patienten mit allen angeschlossenen Prozessen – im Vordergrund stehen muss“, erklärt der Kaufmännische Geschäftsführer Martin Jonas. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass eine engagierte Gruppe von Chemnitzern eine so tolle Lösung für den Brunnen gefunden hat.“
Aufgestellt werden soll der Hartmann-Brunnen gut sichtbar im GERMANIA-Industriepark in Altchemnitz. „Der Brunnen als Teil des öffentlichen Raums – das ist Horst Hartmann immer wichtig gewesen“, sagt Jörg Meinel, Geschäftsführer der Firma swallow & sons GmbH, die das einstige Betriebsgelände der GERMANIA entwickelt. Seit gut einem Jahr beschäftigt sich der Unternehmer mit dem Hartmann-Brunnen und seinem Wiederaufbau. Er kenne bürgerschaftliches Engagement für den öffentlichen Raum von seinen Reisen in die Schweiz und die USA und möchte von diesem Geist etwas nach Chemnitz tragen. Im Laufe der Recherchen zum Brunnen hatte sich herausgestellt, dass seinerzeit die Feierabendbrigade des VEB Germania die Anlage aus Edelstahl nach den Entwürfen von Horst Hartmann in ihrer Freizeit hergestellt hat. Das Konzept, das die Gruppe um Jörg Meinel entwickelte, bekam deshalb den Namen „Hartmann’s coming home“ – Hartmann kehrt zurück. „Wir wollen über Anzeigen in der Presse versuchen, noch lebende Mitglieder dieser Mannschaft zu finden, und mit ihrer Hilfe die Entstehungsgeschichte des Brunnens dokumentieren“, sagt der Unternehmer.
Die Brunnenteile wurden gestern Abend abgeholt und eingelagert. In den kommenden Monaten werden in den Edelstahl-verarbeitenden Spezialfirmen im GERMANIA-Industriepark die Brunnenteile aufgearbeitet, neue Pumpen- und Leitungstechnik ergänzt und dann am neuen Standort aufgebaut. Nach Schätzungen belaufen sich die Kosten für die Restaurierung und den Wiederaufbau auf insgesamt rund 200.000 Euro. Wenn alles klappt, könnte der Hartmann-Brunnen noch im Kulturhauptstadtjahr wieder sprudeln.