Klinikum an Deutsches Forschungsdatenportal für Gesundheit angeschlossen

| Datum: Donnerstag, den 10.07.2025 um 11:30 Uhr

Medizininformatik-Initiative der Bundesregierung: Klinikum Chemnitz an Deutsches Forschungsdatenportal für Gesundheit angeschlossen – erste Studie positiv bewertet

Das Klinikum Chemnitz, als Teil der Medizininformatik-Initiative (MII), hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Das Use-and-Access-Committee (UAC) des Klinikums Chemnitz hat jetzt seine Arbeit aufgenommen und tagt nun regelmäßig. Das UAC – deutsch etwa Ausschuss zur Datennutzung – ist ein Gremium bestehend aus einem Vertreter der Geschäftsleitung, Fachmedizinern, Medizininformatikern, Datenschützern, Vertretern der Ethikkommission und wechselnden Fachexperten. Es begutachtet eingegangene Forschungsanfragen sowie Datennutzungsanträge nach Machbarkeit, rechtlichen und wissenschaftlichen Aspekten. Das UAC entscheidet abschließend über die Durchführung von Forschungsanfragen.

Bereits im März 2024 wurde der Maximalversorger Klinikum Chemnitz als erster nichtuniversitärer Standort an das Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) angeschlossen. Über diese zentrale Anlaufstelle haben Ärzte und Wissenschaftler aus ganz Deutschland die Möglichkeit, für ihre medizinische Forschung die Nutzung von Patientendaten aus der Routineversorgung datenschutzgerecht zu beantragen.

„Mit dem Portal können Forschende sogenannte Machbarkeitsabfragen stellen, um zu ermitteln, wie viele Patientinnen und Patienten an den jeweiligen Standorten für ein bestimmtes Forschungsthema infrage kommen“, sagt Martin Bartos, Projektleiter des Datenintegrationszentrums (DIZ). „Danach können die Forschenden einen sogenannten Datennutzungsantrag stellen, mit dem sie anzeigen, von welchen Standorten sie die Daten abrufen möchten. Anschließend wird geprüft, ob die Standorte die Anfrage unterstützen und Daten für das jeweilige Forschungsinteresse bereitstellen möchten.“

Der ersten Anfrage für die Datenbereitstellung für eine multizentrische Studie, welche die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Diagnosezahlen für Augenhornhauterkrankungen in Sachsen untersucht, wurde durch das UAC zugestimmt. Aktuell sind vor allem Abfragen von multizentrischen Analysen möglich, welche anonymisierte Statistiken über alle Patienten hinweg ermöglichen. Um die Daten im Detail nutzen zu können, ist das Einverständnis der Patientinnen und Patienten notwendig. Eine entsprechende datenschutzsichere Erklärung wird gerade erarbeitet und soll im Sommer als digitale Variante in den üblichen Aufnahmeprozess am Klinikum Chemnitz integriert werden.

„Nutzungsgrundlage für die Forschung ist ein DIZ. In diesem werden die medizinischen Informationen unter Sicherstellung von Datenqualität und Datenschutz zusammengeführt sowie für die medizinische Forschung aufbereitet und bereitgestellt. Damit verbleibt die Datenhoheit am jeweiligen Standort“, sagt Dr. rer. nat. Frank Nüßler, Prokurist und Leiter Bereich Informatik am Klinikum Chemnitz. In Deutschland gibt es an jedem Universitätsklinikum sowie am Klinikum Chemnitz als erstem nicht-universitärem Standort ein DIZ.

Im Sinne einer besseren Patientenversorgung und der Stärkung medizinischer Forschung hat die Bundesregierung verschiedene Projekte im Rahmen der MII aufgelegt. Einer von sechs Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit, die Mitte 2021 gestartet sind und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden, ist MiHUBx – Medical Informatics HUB in Saxony. Das Vorhaben wurde mit Mitteln des BMBF unter dem Förderkennzeichen 01ZZ2101A-E gefördert. Verbundpartner sind neben dem Klinikum Chemnitz die Technische Universität Chemnitz, die Hochschule Mittweida und, als Gesamtkoordinator des Verbundvorhabens, die Technische Universität Dresden.

Hinweise für Redaktionen und Medienvertreter: Das dieser Pressemitteilung beigefügte Bild zeigt das Team des Datenintegrationszentrums am Klinikum Chemnitz (von links): Dr. rer. nat. Frank Nüßler (Leiter Informatik und Prokurist), Trixy Meyer (Projektmitarbeiterin Lehre und Forschung), Martin Bartos (Projektleiter Datenintegrationszentrum), Denise Melzer (Studentische Hilfskraft) und Prof. Dr. med. Martin Wolz (Medizinischer Geschäftsführer).

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