Dresdner Straße 178
Für Erwachsene: 0371 - 333 12600 (Haus 2) Für Kinder: 0371 - 333 12200 (Haus 8)Für alle dringenden und lebensbedrohlichen medizinischen Notfälle (Flemmingstraße 2)
Telefon 0371 - 333 35500Für kardiologische Notfälle (zum Beispiel Herzinfarkt)
Telefon 0172 - 377 2436Flemmingstraße 2 (N022/Haus 1)
Telefon 0371 - 333 36328Bereitschaftspraxis der KVS
Allgemeinmedizinischer BehandlungsbereichFlemmingstraße 4, Haus B (Zugang über Seiteneingang Haus B)
weitere Informationen unter: bereitschaftspraxen.116117.de
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Mit PRIME geht im Klinikum Chemnitz jetzt ein Projekt an den Start, das die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin weiter vorantreiben soll. PRIME steht für Personalized Recommendations through Intelligent Medical Engines, zu Deutsch etwa: personalisierte Empfehlungen mithilfe intelligenter medizinischer Computerprogramme. Im Laufe des zweijährigen Projekts soll ein sogenanntes Sprachmodell im Klinikum implementiert werden, das auf der Grundlage von Studien, Forschungsergebnissen und Leitlinien aus der Krebsmedizin einerseits und umfangreichen medizinischen Daten von Patienten andererseits Therapieempfehlungen für Tumorpatienten entwickelt. Dafür wurden jetzt Fördermittel der Europäischen Union und des Freistaates Sachsen aus dem Just Transition Fund in Höhe von insgesamt knapp einer Million Euro eingeworben.
„PRIME ist eine Riesenchance für das Klinikum Chemnitz, bei der KI-Anwendung in der Medizin voranzugehen“, sagt der Medizinische Geschäftsführer Prof. Dr. Martin Wolz. Denn um die Fortschritte von Sprachmodellen auf Medizin und Wissenschaft zu übertragen, müssen Herausforderungen wie Datenschutz, Notwendigkeit von Überprüfbarkeit und transparente Quellennachweise bewältigt und sicher umgesetzt werden. „Wenn es uns gelingt, diese Hemmnisse abzubauen und ein geeignetes Tool an den Start zu bringen, haben wir eine Blaupause für KI-Einsatz in der Medizin“, so Martin Wolz. „Es könnte auf alle Bereiche ausgerollt werden, in denen aufgrund großer Datenmengen und ständig neuer Erkenntnisse, Forschungen und Studien Entscheidungen für Therapie und Diagnostik zu treffen sind. Für unsere Rolle als Maximalversorger mit universitärem Anspruch ist dies schon jetzt ein massiver Schub.“
Innovatives Werkzeug für Krebsmediziner
„Die beste Therapieentscheidung für jeden Patienten zu treffen, ist das Ziel jedes Arztes und jeder Ärztin. In unserem Haus werden in wöchentlich 18 Tumorkonferenzen pro Jahr mehr als 8.500 Beschlüsse, also Therapieentscheidungen, getroffen. Mit der Entwicklung von PRIME schaffen wir ein innovatives Werkzeug, das die Ärzte bei diesen Entscheidungen unterstützt und die Patientenversorgung nachhaltig verbessert“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Lutz Mirow, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Mitglied im Direktorium des Onkologischen Centrums. „Zugleich ist dieses Projekt ein weiterer Baustein beim Aufbau des KI-Ökosystems am Klinikum Chemnitz. Mit einem eigenen Sprachmodell macht das Klinikum einen großen Schritt in Richtung digitale Transformation.“
„Das Prinzip dieses Sprachmodells ist vergleichbar mit dem von ChatGPT oder Gemini: Es werden persönliche und medizinische Informationen über einen Patienten eingegeben und die KI gibt eine Therapieempfehlung aus“, erklärt Sören Stöckel, Projektverantwortlicher von PRIME. Anders als bei den allgemeinen, frei verfügbaren Chatbots, bei denen man nicht weiß, was mit den eingegebenen Daten geschieht und aus welchen Quellen die ausgegebenen Informationen stammen, läuft PRIME auf einem lokalen Server, der direkt im Klinikum steht und nicht mit dem Internet verbunden ist. „Alle Daten bleiben im Haus und sind vor dem Zugriff Unberechtigter geschützt“, so Sören Stöckel. Und die Datengrundlage, aus der die KI ihre Therapieempfehlung generiert, sei bekannt. Damit seien die Empfehlungen transparent und nachprüfbar. Die nächsten Schritte seien die Beschaffung von Hard- und Software, das Befüllen der Software mit den umfangreichen medizinischen Daten und die Verknüpfung mit dem Krankenhausinformationssystem. „Teil des Projekts ist die Evaluation der KI- Therapieempfehlungen um die Korrektheit zu überprüfen und bei Bedarf das System zu justieren.“ Mit ersten Ergebnissen ist Ende des Jahres zu rechnen.
Viele Bausteine, eine Strategie – KI-Einsatz am Klinikum Chemnitz
PRIME soll ein zentrales Element in der KI-Strategie am Klinikum Chemnitz werden, insbesondere für medizinische Daten. Es wird eine Zusammenarbeit mit dem Datenintegrationszentrum des Klinikums geben, um Primärdaten so aufzubereiten, dass diese einem Large Language Model (Sprachmodell, das mit großen Mengen von Texten erstellt wurde) optimal zugänglich gemacht werden können.
„Es gibt schon mehrere Projekte im Bereich Künstliche Intelligenz am Klinikum, die wir mit unserer Strategie zu einem sinnvollen Ganzen verknüpfen und weiterentwickeln wollen“, sagt Dr. rer. nat. Frank Nüßler, Leiter des Bereichs Informatik. So komme beispielsweise in der Pathologie KI bei der Auswertung von Gewebeproben von Brustkrebspatientinnen zum Einsatz. In einem weiteren Projekt werden medizinische Daten analysiert, um Patienten mit seltenen Krankheiten zu ermitteln. „Außerdem prüfen wir aktuell unter Federführung von Dr. med. Dieter Fedders, Chefarzt Radiologie, die Einführung einer KI-Software zur Befundung von Computertomografien der Lunge, welche im Zuge des deutschlandweiten Lungenscreenings voraussichtlich Mitte des Jahres eingeführt werden soll“, führt Dr. Nüßler weiter aus.
Datenverarbeitungen in der KI-Strategie erfolgen rechtskonform, zum Beispiel durch Einwilligung der betroffenen Patienten. Auch darüber hinaus werden die Persönlichkeitsrechte unserer Patienten eingehalten. Sinnvoll verbunden und auf weitere, passende Bereiche ausgerollt, werde sich der Schub für Diagnostik und Therapie erst richtig entfalten. Dr. Nüßler: „Ziel ist dabei immer, menschliches Handeln nicht zu ersetzen, sondern es gezielt zu unterstützen, um letztlich die Patientenversorgung zu verbessern.“