Mitarbeiter-Sensibilisierung: Mangelernährung erkennen und behandeln

Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind von Mangelernährung betroffen. Oft bleibt sie unbemerkt, hat aber fatale Auswirkungen auf den gesamten Organismus: Von ständiger Müdigkeit, Schwäche und Antriebslosigkeit bis hin zum Abbau der Skelettmuskulatur und dem damit verbundenen Kraftverlust kann alles auftreten. Bei bis zu 30 Prozent der Patienten ist Mangelernährung bereits bei der Aufnahme ins Krankenhaus ein Thema. Das erhöht das Risiko für Komplikationen und längere Aufenthalte.

Umso wichtiger ist es, darüber aufzuklären. Unsere Ernährungsexperten der Klinik für Innere Medizin II haben deshalb diese Woche die Mitarbeitenden im Klinikum sensibilisiert und aufgezeigt, auf welche Symptome bei den Patienten besonders geachtet werden muss. An Infoständen in den Cafeterien der Standorte Flemmingstraße und Küchwald konnten sich Interessierte an zwei Tagen über die oft unterschätzten Folgen von Mangelernährung informieren und beraten lassen.

Viele nutzten die Gelegenheit, ihre Körperzusammensetzung (Fett, Muskeln, Wasser) mittels einer BIA-Messung (Bioelektrische Impedanzanalyse) bestimmen zu lassen. Auch eine Handkraftmessung war möglich – sie gibt Aufschluss über die Muskelkraft und damit über den allgemeinen Ernährungszustand. Zusätzlich stellten die Fachkräfte praxisnahe Lösungen zur Verbesserung der Ernährungssituation vor, darunter auch Zusatz- und Trinknahrungen, die vor Ort verkostet werden konnten.

Unser interdisziplinäres Ernährungsteam, bestehend aus Ärzten, drei Diätassistentinnen und einer examinierten Krankenschwester, wird von Ernährungsmedizinerin Kristin Kunath, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin II, geleitet. Das Team ist klinikübergreifend für die Ernährungsberatung zuständig und führt routinemäßige Screenings zur frühzeitigen Erkennung von Mangelernährung durch. Darüber hinaus wurde die Projektgruppe Ernährungsmedizin etabliert. Neben dem Ernährungsteam besteht sie aus Mitarbeitenden verschiedener Bereiche und arbeitet kontinuierlich daran, die Patientenversorgung weiter zu optimieren.