Sax-PACS: Wegweisende Vernetzung radiologischer Bilddateien geht in die Praxis

| Datum: Mittwoch, den 01.10.2025 um 14:45 Uhr

System vereinfacht den klinik- und praxisübergreifenden Datenaustausch

Nach erfolgreicher Prüfphase in Chemnitz, Dresden und Leipzig geht Sax‑PACS, ein datenschutzkonformes innovatives Netzwerk für den sektorenübergreifenden Austausch großer radiologischer Bilddaten, in die Praxis über. PACS steht für Picture Archiving and Communication System, Sax für Sachsen, wo das Netzwerk entwickelt und erprobt wurde. Über Sax‑PACS können radiologische Bilddaten – etwa aus CT, MRT und digitalem Röntgen – sicher und schnell zwischen medizinischen Einrichtungen ausgetauscht werden. Gefördert wird das Projekt durch den Freistaat Sachsen. Das System wurde gemeinsam vom Klinikum Chemnitz, den Universitätsklinika in Leipzig und Dresden, dem Städtischen Klinikum Dresden sowie Facharztpraxen in Chemnitz, Dresden und Leipzig geprüft. Das Universitätsklinikum Dresden war neben dem Klinikum Chemnitz maßgeblich daran beteiligt, das System nutzbar für große Klinika und Maximalversorger zu machen.

Dr. med. Klaus Hamm, niedergelassener Facharzt für Radiologie in Chemnitz und Initiator des Projekts: „Ich freue mich, dass Sax‑PACS den Praxistest bestanden hat. Sax-PACS ermöglicht über die klassische Datenübertragung hinaus den sicheren, datenschutzkonformen Bilddatenaustausch im konkreten Behandlungsfall, intern wie sektorenübergreifend.“

PD Dr. med. habil. Dieter Fedders, Chefarzt für diagnostische und interventionelle Radiologie des Instituts für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Chemnitz: „Das Klinikum konnte durch Sax‑PACS die enge Kooperation mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sowie mit Krankenhäusern in der Gesundheitsregion Südwestsachsen weiter festigen. Sax‑PACS verbessert den Austausch zwischen Leistungserbringern messbar.“

PD Dr. med. habil. Donald Lobsien, Chefarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie des Instituts für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Chemnitz: „Mit Sax-PACS wurde nun ein in der Praxis funktionierender entscheidender Beitrag für die telemedizinische radiologische Versorgung geleistet.“

Prof. Dr. Ralf‑Thorsten Hoffmann, Direktor des Instituts und der Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Dresden: „Die Einführung von SaxPACS ermöglicht es, einen schnellen und unkomplizierten Bildaustausch zwischen den beteiligten Kliniken und Praxen zu realisieren. Dies trägt zur Patientensicherheit bei und hilft, unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden.“

Prof. Dr. Jennifer Linn, Institut und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie am Universitätsklinikum Dresden: „Nach unseren Rückmeldungen und Bemühungen aus der IT heraus konnte SaxPACS erfolgreich für die Bedürfnisse und Anforderungen eines Maximalversorgers angepasst werden.“

Prof. Dr. med. habil. Thomas Kittner, Chefarzt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Städtisches Klinikum Dresden: „Vor allem für unsere Patientinnen und Patienten ist Sax-PACS ein großer Komfortgewinn: Sie müssen beispielsweise keine CDs mehr von einem Arzt zum nächsten tragen. Die Bilddaten sind dort sofort verfügbar, wo sie gebraucht werden – sicher, schnell und vollständig. Das spart Zeit, unnötige Wege und vermeidet doppelte Untersuchungen. So können wir uns ganz auf das Wesentliche konzentrieren: eine präzise Diagnose und die bestmögliche Behandlung.“

Friedrich R. München, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen (KGS): „Mit Sax‑PACS wird Vernetzung greifbar: Radiologische Daten fließen sicher, schnell und über Sektorengrenzen hinweg. Das stärkt die Zusammenarbeit, entlastet Ärztinnen und Ärzte und verbessert die Versorgung der Patientinnen und Patienten spürbar. Für die KGS ist das ein wichtiger Schritt hin zu einer zeitgemäßen, digital vernetzten Gesundheitsversorgung in Sachsen.“

Neben der technischen Infrastruktur sind nun auch die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, Sax‑PACS in telemedizinischen und kooperativen radiologischen Versorgungsmodellen einzusetzen. Das System leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Transformation der Gesundheitsversorgung in Sachsen. Dank der engen Abstimmung mit der gematik ist es zugleich beispielgebend für eine spätere bundesweite Nutzung.

Sax-PACS – einfach, nicht-kommerziell, kompatibel

Ausgangspunkt war eine Arbeitsgruppe, die vor zwei Jahren vom Berufsverband der Deutschen Radiologie, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Nationalen Agentur für Digitale Medizin (gematik) eingerichtet wurde. Ziel: den Austausch von Bilddaten deutschlandweit zu vereinheitlichen und zu verbessern. Bislang existierten überwiegend lokale oder regionale Lösungen. Häufig wurden große Dateien auf Datenträgern gespeichert und per Post übermittelt oder Patientinnen und Patienten mitgegeben. Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) entstand zusätzlicher Handlungsdruck, diese aufwendigen Prozesse zu modernisieren.

Die Partner entwickelten ein einfaches, nicht kommerzielles System, das mit der bestehenden digitalen Infrastruktur im Gesundheitswesen kompatibel ist. Bilddaten lassen sich damit direkt und sicher zwischen Praxen und Kliniken austauschen. Die erste Umsetzung erfolgt in Sachsen unter der Federführung von Dr. Hamm. Das Vorhaben wird nach den Richtlinien von eHealthSax gefördert und mit Steuermitteln des Freistaates Sachsen finanziert. Der Freistaat stellt rund 1,5 Millionen Euro bereit. Bis Ende 2025 sollen 200 geförderte Anschlüsse in medizinischen Einrichtungen entstehen. Nächster Schritt ist die Ausweitung von Sax‑PACS auf bundesdeutsche Ebene. Einrichtungen, die sich anschließen möchten, wenden sich bitte an info@sax-pacs.de.

Hinweis für Redaktionen und Medienvertreter: Das Bild zeigt die radiologische Aufnahme einer Hand im Institut für Radiologie und Neuroradiologie des Klinikums Chemnitz und kann im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung und mit dem Hinweis Foto: Klinikum Chemnitz kostenfrei verwendet werden.

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