Vertrauliche Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt am Klinikum möglich

| Datum: Dienstag, den 02.09.2025 um 15:57 Uhr

Das Klinikum Chemnitz bietet ab sofort die vertrauliche Spurensicherung für Opfer sexueller Gewalt an, um in einer geschützten Umgebung Beweise und Spuren zu sichern. Viele Betroffene von sexueller Gewalt zögern aus Scham, Angst oder Unsicherheit, den Weg zur Polizei zu gehen. An dieser Stelle bietet das Klinikum Chemnitz Unterstützung an. Mit der vertraulichen Spurensicherung durch medizinisches Personal können Beweise wie DNA-Spuren und Verletzungen gesichert sowie versorgt werden, ohne, dass unmittelbar eine Anzeige erstattet werden muss. Die Anonymität der Betroffenen bleibt streng gewahrt und es gilt die ärztliche Schweigepflicht. Die Beweise werden ein Jahr aufbewahrt. Entscheidet sich die oder der Betroffene in dieser Zeit für eine Anzeige des Übergriffs, kann auf diese gesicherten Spuren zurückgegriffen werden. Das Angebot richtet sich ausschließlich an Frauen.

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 12.186 Sexualdelikte erfasst. Doch die Dunkelziffer ist nach Schätzungen deutlich höher. In 10.160 Fällen wurden der oder die Täter verurteilt. Ein wesentlicher Grund für die niedrige Aufklärungsquote liegt im Mangel an vor Gericht verwertbaren Beweisen. „Die vertrauliche Spurensicherung entlastet die Betroffenen, in dem sie eine zeitliche Flexibilität schafft, um in Ruhe über ein weiteres Vorgehen zu entscheiden“, erläutert Dr. Johanna Rose, Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Die vertrauliche Spurensicherung bietet damit eine wichtige Grundlage für mögliche spätere rechtliche Schritte und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Verfolgung der Täter.

Empathische Begleitung in einem geschützten Raum

Nach sexualisierter Gewalt ist es besonders wichtig zeitnah Spuren zu sichern. Jede Person, die Opfer sexueller Gewalt wurde und anonym bleiben möchte, kann sich zu jeder Tages- und Nachtzeit an das Klinikum wenden. Die Person sollte sich möglichst ungeduscht und mit der Kleidung, die zum Tatzeitpunkt getragen wurde in der Notaufnahme der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in der Flemmingstraße 4 vorstellen. Zuerst findet ein ärztliches Gespräch statt. Der Tathergang wird schriftlich dokumentiert. Dann erfolgt eine körperliche und gynäkologische Untersuchung. Im Rahmen der Untersuchung werden Spuren am Körper mit Abstrichen gesichert. Betroffene erhalten weiter Aufklärung zu Maßnahmen, um ihre Gesundheit zu schützen. Alle Daten werden gespeichert und ein Jahr aufbewahrt. Bei der kostenfreien Untersuchung darf eine Begleitperson anwesend sein.

Download der Pressemitteilung ( 38,08 KB, pdf )

Babygalerie

Babygalerie

Hier gelangen Sie zur Babygalerie von unserem Dienstleister babysmile24.

Stellenangebote

Stellenangebote

Komm in unser Team.
Hier geht es zu den offenen Stellen in unserem Karriereportal.