Ein Tropfen Hoffnung in einer düsteren Zeit:
| Datum: Sonntag, den 18.05.2025 um 13:22 Uhr
Es war einmal ein Junge namens Tim, dreizehn Jahre alt, mit leuchtenden Augen und einer schweren Diagnose: Hodgkin-Lymphom.
Neulich klopfte es leise an seiner Zimmertür auf Station F140 der Kinderonkologie. Jan Rose trat ein – nicht einfach so, sondern in einem liebevoll zusammengestellten Vorlese-Outfit. In der Hand ein Koffer voller Geschichten. Und in diesem Moment begann etwas Magisches.
Jan las aus „Die Duftapotheke – Das falsche Spiel der Meisterin“: „Es gibt Orte, an denen Düfte stärker wirken als Worte.“ Tim hörte still zu, blinzelte manchmal in die Luft, als würde er die Geschichte riechen. Vielleicht war das der Moment, in dem seine Krankheit für einen Augenblick Pause machte.
Jan ist kein gewöhnlicher Vorleser. Er ist ein Geschichtenerzähler mit Mission – vermittelt durch den Vereins- und Stiftungszentrum e.V., der Projekte wie „Die Vorleser“ möglich macht. Gemeinsam mit unserer Erzieherin Elisabeth Wollnitz wählt er die Bücher aus – individuell abgestimmt auf jedes Kind. Ob Abenteuer, Fantasie oder Klassiker wie „Tschick“, die auch mal von Teenies selbst mitgebracht werden.
„Die Kinder genießen diese besondere Eins-zu-eins-Zeit sehr. Das Vorlesen holt sie raus – aus Gedankenkarussellen, aus Krankenhausgerüchen, hinein in andere Welten“, sagt Elisabeth.
Ergänzt wird das Vorlesen durch unsere angebotenen Kreativtherapien: Malen, Basteln, Musik – alles, was Kraft gibt, wenn die Medizin allein nicht reicht.
Und vielleicht ist es genau das, was Hoffnung heute bedeutet: Jemand, der sich Zeit nimmt und einer Geschichte Raum gibt, die alles für einen Moment verändert. Alles Gute und viel Kraft all den Menschen, die jetzt besonders viel davon benötigen.
