Wie verabschiedet man sich von einem Menschen, der einem am Herzen liegt, der das eigene Leben geprägt hat?
| Datum: Samstag, den 24.05.2025 um 08:58 Uhr
Bisweilen mit Worten, Gesten, oft mit Tränen und manchmal mit einem Schmetterling, der still in den Himmel steigt.
Beim heutigen Schmetterlingsflug im Garten unserer Palliativstation K120 kamen Trauernde zusammen, um an die Menschen zu denken, die sie verloren haben. Manche haben ihre Familien und Freunde mitgebracht, andere kamen allein. Was sie alle verband: Gespräche über das Leben, über Erinnerungen, über Liebe.
Stirbt ein Mensch auf unserer Palliativstation, wird ein Schmetterling an den Baum im Raum der Stille gehängt als ein leises Zeichen: Du warst hier. Du fehlst. Du bleibst.
Einmal im Jahr dürfen all diese Schmetterlinge fliegen. Sie werden an bunte Ballons geknüpft und steigen langsam empor, begleitet von den Blicken der Trauernden, bis sie nur noch als kleine Punkte am Himmel zu sehen sind oder zwischen den Wolken verschwinden. Ein stiller Abschied und ein zarter Gruß an die, die wir nie vergessen werden.
Und weil Erinnerungen lebendig bleiben, gehört zum Abschied auch das Gespräch: „Es tut gut, zu sprechen und zu merken, dass man nicht allein ist mit Schmerz und Trauer“, sagt Britt Magyar, die in diesem Jahr mit einer bewegenden Rede der Verstorbenen gedachte. Viele Trauernde finden in diesen Momenten erstmals Worte für das, was sie über Wochen oder Monate getragen haben. Sie erzählen von dem Menschen, der gegangen ist, vom Platz, den er im eigenen Leben eingenommen hat und vor der Lücke, die er hinterlässt.
An ihrer Seite standen unsere Mitarbeitenden der Palliativstation, unsere Ärztinnen und Ärzte, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Therapeutinnen und Therapeuten und Vertreterinnen und Vertreter des Vereins Schmetterlingswerkstatt.