Erstmals in Sachsen künstliche Augenhornhaut implantiert

| Datum: Donnerstag, den 18.12.2025 um 13:55 Uhr

Die Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Chemnitz hat heute – erstmals im Freistaat Sachsen – erfolgreich eine künstliche Teilhornhaut implantiert. Die Experten setzen EndoArt® (Artificial Endothelial Layer) ein, ein synthetischer Hornhautteil zur Behandlung von Hornhautödemen und zur Verbesserung der Sehkraft. Das künstliche Gewebe weist eine hohe Ähnlichkeit zur menschlichen Hornhaut auf und macht eine Behandlung ohne Gewebespende möglich.

Die Hornhaut schützt das Innere des Auges vor äußeren Einflüssen. Sie ist lichtdurchlässig, bündelt das Licht mit der Augenlinse und projiziert es auf die Netzhaut. Eine gesunde Hornhaut ermöglicht somit scharfes Sehen. Die Hornhaut besteht aus mehreren Teilschichten. Die innerste ist die so genannte Endothelzellschicht, die für den Wasserabfluss aus der Hornhaut verantwortlich ist, um diese klar zu erhalten. Diese Schicht kann sich, wenn sie beschädigt ist, nicht selbst regenerieren.

Eine Heilung dieser Hornhautfehlfunktion ist dann nur durch einen Hornhautersatz möglich, der bis vor kurzem ausschließlich durch menschliches Material erfolgen konnte. Dies bedingt, dass betroffenen Patienten nur nach einer Gewebsspende geholfen werden konnte. Mit einem künstlichen Hornhautersatz ist nun seit etwa zwei Jahren eine weitere Variante auf dem deutschen Markt limitiert verfügbar und erweitert die Behandlungsmöglichkeiten für betroffene Patienten an Schwerpunktversorgungszentren.

Dem Team der Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Chemnitz ist es unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Vinodh Kakkassery nun als erstem in Sachsen gelungen, die künstliche Endothelschicht der Hornhaut zu implantieren. Das verwendete Produkt EndoArt© besteht vollständig aus synthetischem Material. Die Implantation erfolgt minimalinvasiv, was den Eingriff schmerzfrei und gut verträglich macht. Das fehlende Abstoßungsrisiko stellt einen weiteren Vorteil gegenüber der menschlichen Gewebespende dar.

Die besondere Stärke spielt das Implantat aber erst in Situationen aus, in denen bislang auch eine Transplantation von menschlichem Gewebe nicht helfen konnte. „Wir freuen uns, dass wir in Chemnitz Vorreiter in Sachsen für diese innovative Methodik der Hornhautsanierung sein können“, so Dr. med. Stefan Mielke, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Chemnitz. „Das synthetische Material bietet zukünftig vielen Menschen eine sehr gute Option, deren Ausgangssituation für das dauerhafte Überleben eines menschliches Transplantes schlecht war. Dies kann beispielsweise durch Entzündungen oder Voroperationen bedingt sein. Wir können damit unsere Hornhautpatienten noch besser versorgen.“

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