Premiere im Kardiologischen Zentrum: erstes HKL in Betrieb genommen

Im Untergeschoss des Neubaus des Kardiologischen Zentrums ist eines der sechs Herzkatheterlabore in Betrieb genommen worden. Der erste Fall war kein komplizierter: Die Patientin wies mehrere sehr kleine Engstellen in den Herzkranzgefäßen auf. Koronararterien messen nur wenige Millimeter und Stenosen können diese Durchmesser auf winzige Bereiche reduzieren. Es sind minimale Veränderungen, die enorme Auswirkungen haben – und höchste Präzision erfordern.

Nach der Punktion der Armarterie folgt der Weg über Draht und Schleuse, bis die Katheter ihren millimetergenauen Kurs durch das arterielle System nehmen. Unter Röntgendurchleuchtung und mit Kontrastmittel werden selbst feinste Verengungen sichtbar. Die Patientin war während des Eingriffs, der die volle Konzentration des Teams verlangte, um die Stents exakt an den betroffenen Stellen zu platzieren, wach.

Unterstützt werden Präzisionseingriffe wie dieser durch die Ausstattung der sechs neuen Labore: modernste Angiographieanlagen, die Katheterbewegungen nahezu in Echtzeit zeigen – mit minimaler Strahlenbelastung und hoher Bildschärfe. Das verkürzt Untersuchungszeiten und reduziert die körperliche Belastung für Patientinnen und Patienten spürbar.

„Bei Koronareingriffen entscheidet Präzision darüber, ob der Eingriff sicher verläuft. Unsere neuen Anlagen ermöglichen millimetergenaues Arbeiten und genau diese Genauigkeit sorgt dafür, dass wir die betroffenen Gefäße punktgenau erreichen, gesundes Gewebe schonen und Komplikationen vermeiden. Das bedeutet für unsere Patientinnen und Patienten: kürzere Eingriffszeiten, weniger Belastung für den Organismus und eine deutlich höhere Sicherheit. Technik wie diese ist kein Zusatz, sie ist die Grundlage moderner Herzmedizin“, betont Prof. Karim Ibrahim, Chefarzt der Inneren Medizin I.