25 Jahre Medizinhistorische Sammlung: Andreas Walther pflegt das Gedächtnis des Klinikums

| Datum: Freitag, den 12.12.2025 um 15:29 Uhr

Wer einen Blick in die Geschichte des Klinikums und der Medizin werfen will, ist bei Andreas Walther genau richtig. Seit Jahrzehnten sammelt der ehemalige Fachkrankenpfleger große und kleine medizinische Geräte, Instrumente und Produkte, Bücher und Zeitschriften und sonstige medizinische Dokumente. Anfangs nebenher zu seinen Diensten in der Chirurgischen Wachstation. Seit seinem Renteneintritt nimmt dieses Ehrenamt einen noch größeren Teil seiner Zeit ein. Das Interesse an der Geschichte der medizinischen Fachabteilungen, der Pflege und der Medizintechnik sind geblieben. Jahrelang hat der heute 69-Jährige allein gesammelt, erfasst, katalogisiert, zusammengestellt und präsentiert. Seit 3 Jahren wird er von fünf weiteren Ehrenamtlern – alle ehemalige Klinikum-Mitarbeiter – unterstützt.

In diesem Jahr wird die Medizinhistorische Sammlung des Klinikums Chemnitz 25 Jahre alt. Als Startpunkt gilt die offizielle Übernahme der Sammlung im Jahr 2000 durch unser Haus. Bis dahin gab es das sogenannte Traditionskabinett, das Ende der 1980er Jahre im heutigen Haus 2 (früher „6er Boden“) auf dem obersten Stockwerk angelegt wurde, und jede Menge gesammelte Geräte, Gegenstände und Papiere. „Besonders nach der Wende war die Sammlung stark angewachsen. Es gab keinen Platz mehr, etwas aufzubewahren, geschweige denn, ansprechend auszustellen“, erinnert sich Andreas Walther. Mit der Übernahme wurde alles ins Badehaus am Standort Küchwald gebracht, nachdem die Räume im Erdgeschoss inklusive des alten Bewegungsbades hergerichtet worden waren. Bis heute ist die Medizinhistorische Sammlung an diesem Ort zu finden.

Die Spezialsammlung der Medizin und angrenzender Fachgebiete umfasst heute rund 4.500 Sachzeugen von Geräten und Instrumenten bis zu Dokumenten und Fotos zur Medizingeschichte von Chemnitz und Umgebung aus der Zeit des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden kann – aufgrund der räumlichen Begrenzung – immer nur ein kleiner Teil des Bestandes. Das Team um Andreas Walther organisiert und bestückt aber auch wechselnde Ausstellungen außerhalb der Sammlung, zum Beispiel im Verbindungsgang der Häuser 34 bis 38 im Küchwald oder in der Flemmingstraße 2 im Bildungszentrum. Patienten und Besucher unseres Hauses nutzen die Ausstellung zu den Öffnungszeiten. Außerdem führen Andreas Walther und Renate Haferberger Schüler, Auszubildende, Studierende und sonstige Interessierte auf Wunsch durch die Sammlung. Anhand des Gästebuches, in das sich jeder Besucher eintragen kann, wird erkennbar, wie beeindruckend die Sammlung und das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement sind.

Mit einer kleinen Festveranstaltung wurde heute das 25-jährige Bestehen der Medizinhistorischen Sammlung gefeiert. Dort hat der langjährige Kustos und Leiter auch einen Wunsch geäußert: „Wenn ich 25 Jahre vorausschaue, dann sehe ich, dass sich die Sammlung etabliert hat und das ehemalige Bewegungsbad (jetzt noch Schaudepot) als Ausstellungsraum dient.“

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