COVID-19: Klinikum Chemnitz bereitet sich auf Pandemie-Betrieb vor

| Datum: Freitag, den 29.10.2021 um 11:26 Uhr

Chemnitz – Die Corona-Infektionszahlen im Freistaat und besonders im Cluster Südwestsachsen steigen seit einigen Wochen wieder an, jetzt geht die Kurve steil nach oben. Die vierte Welle ist da und trifft die Region. Um die Lage und unser Handeln in der aktuellen Zeit transparent zu machen, geben wir wieder regelmäßig unsere Corona-Presseinformationen heraus.

Statistik vom 29. Oktober (immer Stand 9 Uhr des Tages, inklusive Verdachtsfälle)
Belegungszahlen COVID-19-Patienten (KC; ausgewählt)

Datum    Normalstation   ITS
23.10.             41                          8
24.10.             41                          7
25.10.             49                          7
26.10.             57                          9
27.10.             57                         10
28.10.             57                          9
29.10.             62                         10
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Klinikum Chemnitz bereitet sich auf Pandemie-Betrieb vor

Es war befürchtet worden, dass im Herbst die Zahl der mit SARS-CoV-2 Infizierten wieder stark zunimmt. Diese Situation ist nun eingetreten. Bereits seit einiger Zeit steigt die Wocheninzidenz in Sachsen, in den vergangenen Wochen ist die Kurve steiler geworden. Der Verdopplungszeitraum liegt aktuell bei weniger als 14 Tagen. Mit ein wenig Verzögerung ist dieses Infektionsgeschehen auch in den Krankenhäusern angekommen. Die Zahl der COVID-19-Patienten auf Normal- und Intensivstationen steigt schnell. Besonders betroffen bei den Inzidenzen wie bei den hospitalisierten Erkrankten sind im Cluster Chemnitz/Südwestsachsen die Kreise Erzgebirgskreis und Mittelsachen. Erste Krankenhäuser melden volle Stationen und bitten um Unterstützung bei der Patientenversorgung.

Der Freistaat Sachsen hatte in der dritten Welle ein Frühwarnsystem eingeführt, das sich an der Zahl der belegten Betten orientiert. Es soll helfen, bei steigenden Infektionszahlen rechtzeitig mit strengeren Schutzmaßnahmen zu reagieren, um einer Überlastung des Gesundheitssystems im Freistaat entgegenzuwirken. Ein Parameter in diesem System ist die Zahl der belegten ITS-Betten. Bei 180 COVID-19-Patienten auf sächsischen Intensivstationen greift die sogenannte Vorwarnstufe. „Davon sind wir mit aktuell 172 intensivpflichtigen COVID-Patienten sachsenweit nicht mehr weit entfernt“, sagt Dr. med. Thomas Grünewald, Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum Chemnitz. Die Entwicklung hat unmittelbare Folgen für die Krankenhäuser in der Region: Da die Versorgung von COVID-Patienten einen höheren Personaleinsatz erfordert, muss mehr Personal für diese Bereiche zur Verfügung gestellt werden. Dies ist erneut mit Einschränkungen bei einem Teil der elektiven, also planbaren, Patientenbehandlungen verbunden. So werden aktuell am Klinikum Chemnitz die Schließung von Stationsteilen und die Umwidmung von Bereichen zur Behandlung von COVID-19-Patienten vorbereitet und teils schon umgesetzt. Gleiches gilt für die Reduzierung des OP-Programms. Die Anpassungen werden stufenweise erfolgen, entsprechend der Entwicklung der Pandemie-Lage.

„Die große Mehrheit der SARS-CoV-2-Infizierten in Krankenhäusern ist nicht vollständig geimpft, auf Normalstation sind es etwa 85 bis 90 Prozent, auf ITS sogar mehr als 95 Prozent“, sagt Dr. Grünewald. Wer trotz Impfung ins Krankenhaus müsse, habe in der Regel Risikofaktoren wie eine Vorerkrankung, die die Immunantwort des Körpers auf die Impfung reduziert. Deshalb rate er gerade diesen Bevölkerungsgruppen zur empfohlenen Auffrischungsimpfung bzw. zu einer erweiterten Grundimmunisierung, sagt Grünewald, der auch Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission (SIKO) ist. Auch allen anderen, die noch nicht geimpft sind, empfiehlt der Infektiologe, dies schnell nachzuholen. „Die Impfung wirkt, das zeigen die Zahlen. Je nach Impfstoff dauert es jedoch zwischen zwei und sechs Wochen, bis der vollständige Impfschutz vorhanden ist.“ Bei der derzeitigen Lage sollte man also nicht zu lange zögern. Auch, wenn die Impfung keinen 100-prozentigen Schutz vor Infektionen bietet, reduziert sich das Risiko bei über 60-Jährigen um den Faktor 12, einen schweren Verlauf zu erleiden. Die Booster-Impfung reduziert das Risiko zusätzlich nochmals um den Faktor 3 bis 11. Die Impfung biete daher eine sehr hohe Sicherheit für den Geimpften.

Wie heftig die vierte Pandemie-Welle werden und die Krankenhäuser belasten wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. Dies hänge neben einer möglichst hohen Zahl an Geimpften auch von jedem Einzelnen ab, so Dr. Grünewald und erinnert daran: „Die Schutzmaßnahmen wie das korrekte Tragen von Mund-Nasen-Schutz, Abstandhalten und regelmäßige Händehygiene sollten weiterhin unbedingt eingehalten werden.“

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