Erstmals minimalinvasive Ausschaltung einer Hirnblutung in der Klinik für Neurochirurgie

| Datum: Mittwoch, den 04.10.2023 um 13:35 Uhr

Chemnitz – Die Neurochirurgen des Klinikums Chemnitz haben erstmals einen Patienten mit einer durch hohen Blutdruck verursachten Hirnblutung minimalinvasiv behandelt und damit eine große Hirn-OP vermieden, bei der gewöhnlich die Schädeldecke handtellergroß eröffnet wird. Dazu wurde mittels Neuronavigation ein kleiner Katheter durch ein Bohrloch in die Blutung platziert. Danach erfolgte die medikamentöse Auflösung des Blutkoagels (Blutgerinnsel außerhalb eines Blut- oder Lymphgefäßes). Nach seinem stationären Krankenhausaufenthalt absolvierte der 48-jährige Patient eine medizinische Rehabilitation und ist heute weitgehend mobil und selbstständig.

„Diese minimalinvasive Behandlungsmethode bei Hirnblutungen ist neu und ich bin hocherfreut, dass sie – richtig angewendet – einen so durchschlagenden Erfolg haben kann“, sagt Prof. Dr. med. Matthias Kirsch, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie. Voraussetzung für die Anwendung sind die Expertise der Operateure und die technische Ausstattung der Klinik. In der Neurochirurgie des Klinikums Chemnitz, einem Krankenhaus der Maximalversorgung, sind diese Voraussetzungen gegeben.

Die erste Operation dieser Art am Klinikum hatte Oberarzt Dr. med. Ararat Minasyan geleitet. Er berichtet, dass der 48-jährige Patient nach plötzlich aufgetretener kompletter Halbseitenlähmung in die Zentrale Notaufnahme unseres Hauses kam. Die Akutdiagnostik ergab den Nachweis einer tiefliegenden, großen Hirnblutung. Nach Auswertung der klinischen und bildgebenden Untersuchungen entschieden sich die Mediziner für die minimalinvasive Katheterplatzierung mit nachfolgender Auflösung des Blutkoagels. Diese neu etablierte Methode ermöglicht, durch ein kleines Loch größere tiefliegende Hirnblutungen mit großem Erfolg zu behandeln. Voraussetzung ist die technische Ausstattung des OP-Saals, unter anderem mit der 3D-Navigation, die die optimierte Platzierung ermöglicht und welche im Klinikum Chemnitz rund um die Uhr zur Verfügung steht. Mit der minimalinvasiven OP-Methode erspart man dem Patienten eine große, zeitaufwändige und traumatische Hirnoperation, was zu einem kürzeren Krankenhausaufenthalt und zur schnellen Genesung beiträgt. Bereits nach wenigen Stunden konnte bei dem Patienten eine Besserung der ursprünglich kompletten Halbseitenlähmung beobachtet werden.

„Es wird nicht immer möglich sein, Patienten eine große Hirn-OP zu ersparen“, sagt Prof. Kirsch. „Aber, bei den Erkrankungen, die dafür infrage kommen, prüfen wir stets, ob sich der konkrete Fall für einen minimalinvasiven Eingriff eignet. In dem Fall werden wir dieser vergleichsweise schonenderen Operationsmethode den Vorzug geben.“ In der Klinik für Neurochirurgie werden pro Jahr rund 1.800 Eingriffe am Gehirn und an der Wirbelsäule vorgenommen. Bei einigen Erkrankungen, zum Beispiel der Hypophyse, in den Hirnkammern oder der Schädelbasis, kommen schon seit längerem minimalinvasive OP-Methoden zum Einsatz.

Die Fotos zeigen Schädel-Computertomographien des Patienten bei Aufnahme mit akuter Blutung (linkes Bild, weißer Fleck) und dadurch verursachter Halbseitenlähmung, Kontrolle nach Katheteranlage (Mitte, Katheter weiß) und Kontroll-CT nach Rehabilitation mit verbleibender vormaliger Blutungshöhle (rechtes Bild, dunkler Fleck) sowie den Oberarzt Dr. med. Ararat Minasyan, der die erste minimalinvasive Ausschaltung einer Hirnblutung in unserem Haus geleitet hat. Sie können mit dem Hinweis Foto: Klinikum Chemnitz und nur im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenfrei verwendet werden.

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